„gut ist eben nicht gut genug“ // Dia-Videoinstallation // hier Video: (forever: 12 min) // 2000/2001
„gut ist eben nicht gut genug“ // Dia-Videoinstallation // hier Video: (forever: 12 min) // 2000/2001
„gut ist eben nicht gut genug“ // Dia-Videoinstallation // hier Video: (forever: 12 min) // 2000/2001
„gut ist eben nicht gut genug“ // Dia-Videoinstallation // hier Video: (forever: 12 min) // 2000/2001
„gut ist eben nicht gut genug“ // Dia-Videoinstallation // hier Video: (forever: 12 min) // 2000/2001
„gut ist eben nicht gut genug“ // Dia-Videoinstallation // hier Video: (forever: 12 min) // 2000/2001
„gut ist eben nicht gut genug“ // Dia-Videoinstallation // hier Videostills: (security: 12min) // 2000/2001
„gut ist eben nicht gut genug“ // Dia-Videoinstallation // hier Videostills: (security: 12min) // 2000/2001
„gut ist eben nicht gut genug“ // Dia-Videoinstallation // hier Videostills: (security: 12min) // 2000/2001
„gut ist eben nicht gut genug“ // Dia-Videoinstallation // hier Videostills: (security: 12min) // 2000/2001
“sponsered by...“ // Installation // 100 View-Master mit Drehscheiben // 1996 //
“sponsered by...“ // Installation // 100 View-Master mit Drehscheiben // 1996 //
„figure in the carpet“ // Installation // verschiedene aufblasbare Latexobjekte, (Hängetaschen, Liegeobjekte) // runder Teppich: Smyrna auf Stramin // Sideboard: Smyrna auf Stramin // 1997 //
„figure in the carpet“ // Installation // verschiedene aufblasbare Latexobjekte, (Hängetaschen, Liegeobjekte) // runder Teppich: Smyrna auf Stramin // Sideboard: Smyrna auf Stramin // 1997 //
„figure in the carpet“ // Installation // verschiedene aufblasbare Latexobjekte, (Hängetaschen, Liegeobjekte) // runder Teppich: Smyrna auf Stramin // Sideboard: Smyrna auf Stramin // 1997 //
„figure in the carpet“ // Installation // verschiedene aufblasbare Latexobjekte, (Hängetaschen, Liegeobjekte) // runder Teppich: Smyrna auf Stramin // Sideboard: Smyrna auf Stramin // 1997 //
  video - und diainstallation kunstverein freiburg 2001


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>> text: „was gibt's neues? halbe-halbe“

„gut ist eben nicht gut genug“ // Dia-Videoinstallation // Videos: (security: 12min // forever: 12 min) // 2000/2001

Ausstellungsinventar: 1 Blockhütte, 1 Stuhl,
2 Diaprojektionen, 3 Videoprojektionen

Fotos: Installationssituation mit Videoprojektion: "forever"



 
 
   

 

   

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„gut ist eben nicht gut genug“ // Dia-Videoinstallation // Videos: (security: 12min // forever: 12 min) // 2000/2001

Ausstellungsinventar: 1 Blockhütte, 1 Stuhl,
2 Diaprojektionen, 3 Videoprojektionen

Fotos: Videostills: "Security"

 
 
 
     
     
   

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Was gibt`s Neues – Halbe Halbe


Schon lange war es einem jungen Mann zur Gewohnheit geworden, durch den Wald zu laufen. Die Menschen, die ihn kannten nannten ihn daher den Sportler und weil er in Waldesnähe in einem Schloss wohnte, nannten sie ihn den Sportler und Schlossherrn.
Als dieser einmal wieder nach seiner morgendlichen Übung zurück zum Schloss lief, bejubelten ihn die Menschen, die sich dort einfanden und applaudierten.
Sie hießen den Sportler und Schlossherrn herzlich willkommen.
Er begab sich immer noch laufend in seinen Arbeitsraum, um dort ungestört zu telefonieren. Nachdem er die Nummer des Küchenpersonals angewählt hatte meldete sich eine Frauenstimme.

Sportler u. Schlossherr: Gegen halb zehn Uhr heute morgen war ich in der Küche und wollte mir ein Brot mit Wurst richten.

Frau in der Küche: Sie wollten sich ein Brot richten!

Sportler u. Schlossherr: Als ich den Besteckkasten öffnete fand sich darin eine mir unbekannte Ordnung. Ich konnte mich nicht mehr zurechtfinden.

Frau in der Küche: Die Ordnung ist anders. Alles wurde neu eingelegt.

Sportler u. Schlossherr: Die Löffel konnte ich nicht in ihrem Fach finden und die Gabeln und Messer waren nicht an ihrem alten Platz.

Frau in der Küche: Die Gabeln liegen in dem Fach, wo vormals die Messer lagen.

Sportler und Schlossherr: Ich konnte die Messer nicht finden und konnte mir kein Brot richten.

Frau in der Küche: Die jeweiligen Fächer des Besteckkastens wurden von uns mit kleinen Symbolen kenntlich gemacht.

Sportler u. Schlossherr: Diese Umordnung verstand ich nicht. Den Besteckkasten sah ich mir genau an und stellte fest, dass auf jedem Fach kleine Symbole aufgeklebt waren.

Frau in der Küche: Unterhalb der Symbole steht der Name des Bestecks, das sich ebenda befindet.

Sportler u. Schlossherr: Die Symbole an den Fächern habe ich gleich entdeckt, auch die Aufschriften.

Frau in der Küche: Es gibt Symbole und Bezeichnungen und in den Fächern liegt das zum Symbol und seiner Bezeichnung gehörende Besteck.

Sportler u. Schlossherr: Die Symbole und Bezeichnungen sind mir aufgefallen und ein Besteck habe ich ebenfalls gesehen, das mir aber in dieser Anordnung fremd vorkam. Ich habe die ganze Zeit das Symbol und die Aufschrift betrachtet und mir war nicht klar, dass diese das Besteck bezeichnen, dass ich kannte.

Frau in der Küche: Die Symbole und die Bezeichnungen sind ein Verweis auf das zugehörige Besteck, wobei die Symbole klein und die Bezeichnungen größer sind, damit man sie gut lesen kann.

Sportler u. Schlossherr: Zuerst entdeckte ich die Bezeichnungen und dann las ich Löffel auf dem Plastikstreifen, der mit schwarzer Schrift bedruckt war. Anschließend das nächste Symbol und darunter las ich Gabeln.

Frau in der Küche: Alles gehört zusammen: das Symbol, die Aufschrift und das Besteck, welches durch das jeweilige Symbol und die Aufschrift eindeutig zugeordnet ist.

Sportler u. Schlossherr: Ich fragte mich jedoch, weshalb die Fächer mit derartigen Symbolen versehen wurden, die mir im übrigen gut gefielen. Beim Betreten der Küche fiel mir nichts auf, erst als ich davor stand und alles las.

Frau in der Küche: Den Besteckkasten haben wir einen Spalt offen gelassen. Wir dachten, es sei besser so, damit sie sofort einen Blick auf seinen Inhalt werfen, ihn dann selbst öffnen und das gesamte Besteck überblicken können.

Sportler u. Schlossherr: Den geöffneten Besteckkasten habe ich nicht gesehen, jedoch gedacht, dass etwas mit ihm nicht stimmt, es aber auf die aufgeklebten Symbole und die Bezeichnungen zurückgeführt.

Frau in der Küche: Der spaltbreit offen gelassene Besteckkasten war gerade so weit geöffnet, dass man auch die Aufschriften und Symbole auf seiner Vorderseite noch lesen konnte.

Sportler u. Schlossherr: Mir ist nicht aufgefallen, dass der Besteckkasten geöffnet war, nur, dass auf dem hölzernen Kasten etwas klebte, dass ich zuvor noch nie gesehen hatte. Dann sah ich genauer nach und stellte fest, dass mit der Vorderseite alles in Ordnung war, sich dort jetzt aber bestimmte Symbole und Aufschriften befanden, die jemand aufklebte.

Frau in der Küche: Wir haben die Symbole so angebracht, dass bei nur spaltbreit geöffneten Besteckkasten der Blick sofort auf diese gelenkt wird.

Sportler u. Schlossherr: Nachdem ich die Symbole und Aufschriften gelesen hatte, war ich mir nicht mehr sicher, ob diese nicht auf einem Besteckkasten angebracht wurden, der zwar aussah wie der mir bekannte, aber mit diesem nichts gemein hatte.

Frau in der Küche: Nach den Symbolen und Bezeichnungen haben wir den Inhalt des Besteckkastens entsprechend neu geordnet.

Sportler u. Schlossherr: Die Zweifel, die ich hatte, weiteten sich auch auf den Inhalt des Besteckkastens aus. Das Besteck wurde, wie ich bemerkte, in jeweils andere Fächer umgeräumt. Die neue Ordnung und auch die Beschriftung hat mich in dem Glauben bestärkt, das Besteck sei nicht jenes, das ich normalerweise benutze, ebenso wenig die Schublade.

Frau in der Küche: Den Besteckkasten haben wir innen und außen gesäubert, Verunreinigungen und andere Alltagsspuren entfernt und danach beschriftet.
Sportler u. Schlossherr: Als sich meine Hand in der Griffmulde des mir jetzt befremdlichen Besteckkastens befand, kam mir diese ebenso fremd vor. Die Hand machte auf mich nicht den Eindruck, als wolle sie den Besteckkasten öffnen.

Frau in der Küche: Wir versuchten den Besteckkasten nach der Reinigung wieder in den Zustand zu bringen, den er vor der Reinigung besaß.

Sportler u. Schlossherr: Die Hand, der Kasten und das Besteck waren mir morgens fremd. Ich verharrte mit meiner Hand in der Griffmulde und wollte abwarten, ob sich die Dinge in der mir vertrauten Weise verändern würden, aber immer wieder sah ich links und rechts von ihr Teile der Worte, die auf dem Besteckkasten aufgeklebt waren und meine Bedenken kehrten zurück. Als ich dort so stand, empfand ich meine Umgebung als fremd und vertraut zugleich. Der Blick auf das Besteck erschien mir vertraut. Sobald ich jedoch daran dachte, dass das Besteck nun an einem neuen Platz lag und dann noch die Beschriftung auf dem Besteckkasten sah, wand ich mich ab und bemühte mich, zu vergessen, dass ich in die Küche kam, um mir ein Brot zu richten.

Frau in der Küche: Um Alltagsspuren auf dem Besteckschubfach aufzubringen, entfernten wir auf anderen Gegenständen bestimmte Ablagerungen, die uns natürlich vorkamen und die wir auch auf dem Besteckkasten als natürlich wiedererkannt hätten.

Sportler und Schlossherr: Meine eine Hand befand sich in der Griffmulde des Besteckkastens und so besah ich mir meine andere, versuchte mich daran zu erinnern, dass die in der Griffmulde verbliebene, die gleiche sei, jedoch in Verbindung mit dem Besteckkasten mir fremd vorkam.
Frau in der Küche: Als wir die Alltagsspuren vollständig auf der Vorderseite des Besteckkastens aufgebracht hatten, konnten wir uns nicht mehr erinnern, wie die Vorderseite des Kastens zuvor ausgesehen hatte. Wir öffneten die Schublade einen Spaltbreit und auch ein Fenster, damit der Geruch der Reinigungsmittel abziehen konnte.

Sportler und Schlossherr: Meine Hand in der Griffmulde, erinnerte ich mich daran, wie ich in die Küche gekommen war und mir nichts auffiel, bis zu dem Zeitpunkt, als ich vor dem Besteckkasten stand.
Frau in der Küche: Danke.

Sportler und Schlossherr: Jetzt stellte ich mir vor, ich hätte aus dem vertrauten Besteckkasten ein Messer entnommen und damit ein Brot abgeschnitten, es belegt und dann aufgegessen.

Frau in der Küche: Die Messer liegen ja nicht weit von ihrem ehemaligen Platz entfernt.

Sportler und Schlossherr: Mittlerweile verspürte ich keinen Hunger mehr und vergaß weshalb ich in die Küche gekommen war. Ich machte den Besteckkasten zu und begab mich in den nahe gelegenen Wald.
Frau in der Küche: Wir konnten an dem geschlossenen Besteckkasten erkennen, dass sie in der Küche waren, aber nichts von dem sonst üblichen vorfinden, wenn sie sich dort morgens ein Brot richten.

Sportler und Schlossherr: Als ich durch den Wald lief sah ich Gedanken den Besteckkasten vor mir mit seinen strengen geometrischen Linien und ich bekam das Gefühl, als würde ich mich in dem Besteckschubfach befinden.
Frau in der Küche: Obwohl wir sahen, dass sie schon in der Küche waren, warteten wir dort auf sie und versuchten Schritte zu hören, die uns ihr Kommen angezeigt hätten.

Sportler und Schlossherr: Zum ersten Mal verließ ich die mir bekannten Wege und lief aus meinem Gedächtnis das Muster des Besteckkastens nach. Es war nicht schwierig die lange Gerade zu laufen und dann im rechten Winkel eine kurze anzuschließen. Ich hoffte überdies, meine Schritte würden im weichen Waldboden, das Muster eines vergrößerten Besteckkasten nachzeichnen.

Frau in der Küche: Ich öffnete den Besteckkasten wieder einen Spaltbreit und versuchte, ohne das Besteck anzusehen, nur den Symbolen und der Beschriftung auf der Vorderseite des Kastens folgend, ein Messer zu entnehmen.

Sportler und Schlossherr: In Gedanken lief ich auf den schmalen Fächern des Besteckkastens und versuchte mir auf diese Weise, die neue Anordnung des Bestecks einzuprägen. Ich hatte den Besteckkasten durch meinen Lauf in den Waldboden gezeichnet und begab mich an den Ausgangsort zurück, um ihn zu vollenden.

Frau in der Küche: Wir mussten nach einigen Versuchen, ein Messer aus dem Besteckkasten zu entnehmen, ohne es zu sehen, abbrechen. Wir öffneten den Kasten etwas mehr, erkannten aber nur, dass die Symbole und Bezeichnungen nicht mehr erkennbar waren. Wir sahen ein, dass die Neuordnung des Bestecks ein Fehler war.

Sportler und Schlossherr: Als ich in den Wald kam, war mein Vorhaben noch nicht vollständig gegenwärtig. Dieser Entschluss ergab sich erst später, als ich merkte, dass mir das Bild vom Besteckkasten nicht mehr aus dem Kopf ging. Zu meiner Enttäuschung musste ich feststellen, dass ich den Anfang, an dem sich der Gedanke zu einem Entschluss formte, nicht wiederfinden konnte.
Frau in der Küche: Wir schlossen das Fenster wieder und von dort aus konnten wir nicht sehen, ob der Besteckkasten geöffnet oder geschlossen war. Auch die Symbole und Aufschriften waren nicht zu erkennen.

Sportler und Schlossherr: Betrübt darüber, den Ausgangspunkt meines Laufes und meiner Gedanken, nicht wieder zu finden, beschloss ich, mein Vorhaben aufzugeben, die Ordnung des Besteckkastens mir auf diese Weise einzuprägen.

Frau in der Küche: Aus der Distanz konnten wir sehen, dass sich ein Schatten über den Besteckkasten bewegte und die Beschriftung nicht mehr zu erkennen war. Nach einigen Minuten, die wir am Fenster verbrachten, hatte sich zwar der Schatten über den Besteckkasten hinweg bewegt, die ursprüngliche Helligkeit stellte sich jedoch nicht wieder ein.

Sportler und Schlossherr: Noch im Laufen zweifelte ich, den richtigen Entschluss gefasst zu haben. Ich wollte nicht einfach so aufgeben und beschloss nun einen Gegenstand anzupeilen und ihn als Anfangs- und Endpunkt für mein Vorhaben zu nutzen.

Frau in der Küche: In diesem Licht hatten wir den Besteckkasten noch nie gesehen. Er war als solcher nicht erkennbar und auch als wir einige Schritte näher kamen, blieb er uns fremd.

Sportler und Schlossherr: Meinen Lauf hatte ich so weit verlangsamt, dass ich mehr von dem erkennen konnte, was auf dem Waldboden lag.

Frau in der Küche: Erst unmittelbar vor dem Besteckkasten erkannten wir die Symbole und Aufschriften, und kamen überein, alles wieder zu entfernen, da wir sicher waren, es falsch gemacht zu haben. Wir machten zuerst die Symbole ab und danach zogen wir die einzelnen Buchstaben herunter. Die Vorderseite der Schublade war nun ohne Bezeichnungen und so erkannten wir ihn wieder. Da wir diesen Irrtum nicht eingestehen wollten, beschlossen wir, so zu tun, als hätten wir die Schrift an dem falschen Besteckkasten entfernt.

Sportler und Schlossherr: Selbst nachdem ich nicht mehr lief und nur noch ging, konnte ich weder auf dem Waldboden noch an den Bäumen eine markante Stelle finden, die es mir erlaubte, mein Vorhaben doch noch in die Tat umzusetzen.

Frau in der Küche: Der Besteckkasten war also der richtige gewesen und als wir davor standen, bewegte sich abermals ein Schatten über ihn hinweg, der aus einem zigarrenförmigen Mittelteil bestand, eingerahmt von zwei trapezförmigen Figuren.

Sportler und Schlossherr: Mein Vorhaben kam mir nun endgültig töricht vor. Ich bemerkte jedoch einen langsamen Schatten, der sich schnell vergrößerte und einen Teil des Waldes verdunkelte...

 
 
     
     
     
   

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